Auf der Suche nach einer alternativen Nutzung der Überschussenergie, erzeugt durch Windenergieanlagen in Schleswig-Holstein, wurde durch die Projektgemeinschaft Energie des Nordens GmbH & Co. KG sowie der Greenpeace Energy eG das Projekt Windgas Haurup initiiert. Anstatt Windenergieanlagen, aufgrund der fehlenden Übertagungskapazität des elektrischen Versorgungsnetzes, abzuschalten bzw. herunterzuregeln, soll die Energie direkt vor Ort CO2 neutral, anderweitig verwendet werden.
In Haurup bei Flensburg, Schleswig-Holstein, entstand hierfür eine Power-to-Gas-Anlage. Diese Anlage erzeugt aus der elektrischen Energie der Windenergieanlagen Wasserstoff. Hierbei wird Wasser mittels eines Elektrolyseurs in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten. In diesem Projekt wird ein Elektrolyseur des Herstellers H-Tec Systems GmbH mit einer elektrischen Leistung von 1 Megawatt eingesetzt. Der erzeugte Wasserstoff wird vollständig in das Gasnetz der Gasunie Deutschland Transport Services GmbH eingeleitet.
Bei diesem Projekt plante die ABE Ingenieurbüro GmbH die elektrische Netzanbindung der Power-to-Gas-Anlage am 20 kV Mittelspannungsnetz der S-H Netz AG. Zur elektrischen Versorgung des Elektrolyseurs einschließlich der Nebenanlagen wurde eine 20 kV Übergabestation sowie eine weitere Trafostation nach gültigen Richtlinien und Anforderungen des Netzbetreibers geplant, ausgeschrieben und erfolgreich ans Mittelspannungsnetz angeschlossen.
Ebenfalls wurde zur Steuerung der Anlage eine umfangreiche Steuerschnittstelle zwischen der Direktvermarktung, dem Elektrolyseur und dem Wasserstoff-Einspeiseknoten abgestimmt, um Wasserstoff zu technisch und wirtschaftlich günstigen Bedingungen zu produzieren. Diese Steuerschnittstelle (EP Grid H2) wurde von der ABE Betriebsführung GmbH geliefert und in Betrieb genommen. Sämtliche Tiefbau- und Kabelarbeiten wurden von der ABE Nord Energietechnik GmbH durchgeführt.
Seit Dezember 2020 ist die Anlage erfolgreich in Betrieb.